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Norman Fuchsloch

Potentiale und Probleme der Anwendung prognostischer Methoden wie Technikfolgenabschätzung, Ökobilanzierung oder Produktlinienanalyse in der Technik- und Umweltgeschichte

Technik wird zunehmend gezielt dafür eingesetzt, »Natur« zu schaffen (Stichworte: Bergbaufolgelandschaften, Rekultivierung von Müllkippen, Ausgleichsmaßnahmen für Bauvorhaben). Diese Form des Technikeinsatzes wie auch die Nutzung der sogenannten end of pipe-Techniken zur Verhinderung von Umweltverschmutzung, hilft einen zuvor erfolgten Umwelt-/Natureingriff zu legitimieren. Im Versuch, dies zu rationalisieren, entwickelten sich Konzepte wie Technikfolgenabschätzung, Ökobilanzierung oder die Produktlinienanalyse. Diese zukunftsorientierten, prognostischen Verfahren sind von der technik- und umwelthistorischen Forschung zwar schon geraume Zeit diskutiert, jedoch bislang nur zögerlich aufgegriffen worden. Der Vortrag diskutiert, ob mit diesen methodischen Instrumenten für die Geschichtswissenschaft gemäß einer seinerzeitigen Forderung Radkaus »klare Arbeitsaufträge« umsetzbar sind oder ob sie technik- und umwelthistorisch Forschenden nur als Prüfkatalog auf Vollständigkeit dienen können.