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Von der Idee zum Produkt: Die Entwicklung eines neuartigen Verfahrens zur Nukleinsäurereinigung

Inken K. Rebentrost

Seit Mitte des 20. Jahrhunderts die DNA als Erbsubstanz identifiziert wurde, rückte das Riesenmolekül zunehmend ins Zentrum des wissenschaftlichen Interesses. Insbesondere durch den Vormarsch der Gentechnik nahm die DNA-basierte Forschung rapide zu. Um aber mit Nukleinsäuren arbeiten zu können, müssen diese von anderen Zellbestandteilen abgetrennt und gereinigt werden. Anfang der 80er Jahre entwickelte Metin Colpan im Rahmen seiner Doktorarbeit ein neuartiges Chromatographiematerial, mit dem dieser Abtrennungsprozess gegenüber den herkömmlichen Methoden stark vereinfacht und vor allem beschleunigt wurde. Colpan versuchte, das Verfahren in einem eigenen Unternehmen zu vermarkten und gründete 1984, gemeinsam mit zwei Freunden, die Firma QIAGEN, eine der ersten deutschen Biotechfirmen überhaupt. Bis sich Colpans Chromatograpiematerial am Markt etablieren konnte, durchlief das Produkt einen langwierigen Anpassungsprozess. Schließlich führte die Umgestaltung der ursprünglich als HPLC-Material konzipierten Technik in ein Einmalprodukt zum Erfolg.

In meinem Vortrag möchte ich die Entwicklung des QIAGEN-Produkts darlegen und dabei insbesondere einzelne Wendepunkte diskutieren. Daran sollen die Schwierigkeiten des Technologietransfers hin zum Gebrauchsgegenstand verdeutlicht und die Anpassung der Idee an die Bedürfnisse des Markts aufgezeigt werden.