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Martina Blum

»Die adäquatere Veranlagung des Mannes zur technischen Tätigkeit auch bei geringerer formaler und absoluter Intelligenz«. Zur Frage des technischen Wissens im Beruf der Röntgenassistentin

Das Berufsbild der Röntgenassistentin ist gekennzeichnet durch die Kontroversen um die Frage, benötigt sie überhaupt technische Kompetenz zur Ausübung des Berufes und wenn ja, wieviel.

Betrachtet man die Konstruktion des Berufsbildes im historischen Verlauf, fällt auf, daß sich das Schwergewicht von den technischen zu den pflegerischen Qualifikations- und Tätigkeitsmerkmalen des Berufes verschiebt. Auffällig ist weiterhin die damit einhergehende systematische Unterbewertung technischer Kompetenz im Bereich der Röntgentechnik, sobald von der Tätigkeit der Röntgenassistentin die Rede ist.

Anhand der sozialen Verhandlungsprozesse um die inhaltliche Füllung des Berufsbildes will ich in meinem Vortrag Gründe und Konsequenzen untersuchen, die zur Definition, Ent- und Umwertung technischen Wissens in der Tätigkeit der Röntgenassistentin führten . Eine entscheidende Bedeutung kommt dabei der Frage zu, inwieweit die Definition technischen Wissens auch von der Wirksamkeit der historischen Geschlechterordnung bestimmt wird.