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Witt, Theresa: „Beiden zum Heile“ – die Integration technischer Fakultäten an die Ruhr-Universität Bochum. Ingenieurausbildung in Deutschland (BRD) von 1946 bis 1965.

Mit dem Ausspruch „Beiden zum Heile“ befürwortete Karl Jaspers 1946 die Vereinigung von technischen und universitären Wissenschaften. Als prominenter Verfechter einer neuen Universitätsidee trat der Wissenschaftsphilosoph bereits kurze Zeit nach Kriegsende für eine Neugestaltung der deutschen Universitäten ein und stellt hierin die Vereinigung von technischen Wissenschaften mit dem klassischen Fächerkanon der Universitäten in den Vordergrund. Seine Ausführungen stehen zugleich am Beginn des Hochschulreformdiskurses in Nordrhein-Westfalen, der sich in den 1950er Jahren intensivierte und im Beschluss zur Gründung der Ruhr-Universität Bochum 1961 seinen ersten Höhepunkt fand.

Das Forschungsvorhaben setzt sich mit Erwartungen und Zuschreibungen an die Ingenieure und deren Ausbildung im genannten Zeitraum auseinander, berücksichtigt bildungspolitische Entwicklungen von der Zeit des Wiederaufbaus bis in die Reformphase und wertet Publikationen und Berichte der technisch-wissenschaftlichen Vereine aus: Welche Erwartungen wurden an den deutschen Ingenieur gestellt? Welche Aufgaben sollte dieser in der zukünftigen Wissensgesellschaft übernehmen?

Das Themenfeld der Ingenieurausbildung erscheint äußerst relevant, vereint es schließlich Technik- und Wissenschaftsgeschichte. Es zeigt aber auch ein Forschungsfeld auf, das auf der Regional-, der Landes- und der Bundesebene betrachtet werden muss, weil im Zuge des Föderalismus Regionen neu zusammengefasst wurden, Bildungspolitik in die Verantwortung der Länder überging und sich auf Bundesebene zudem Instrumente der Bildungsförderung herausbildeten.

 

Theresa Witt, M.A.

Ruhr-Universität Bochum

Historisches Institut

Lehrstuhl für Technik- und Umweltgeschichte

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