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Stephan Huck

Projektskizze Museumsschiff Zerstörer ex MÖLDERS

2003 wurden in Wilhelmshaven die letzten beiden Lenkwaffenzerstörer der Klasse 103 außer Dienst gestellt. Damit ging nicht nur die 150jährige Ära dampfgetriebener Kriegsschiffe in den deutschen Marinen zu Ende. Auch der Schiffstyp und Begriff Zerstörer hörte zumindest vorläufig auf in deutschen Marinen zu existieren.

Mit der MÖLDERS wird eines dieser in den 60er Jahren beschafften Schiffe im Deutschen Marinemuseum als Museumsschiff erhalten werden. Das 1969 in Dienst gestellte Schiff verkörpert fast 35 Jahre bundesdeutscher Marinegeschichte vom Kalten Krieg bis zur Deutschen Marine im gewandelten Aufgabenspektrum. Im Laufe dieser Zeit dienten mehrere tausend Mann als freiwillige oder wehrpflichtige Besatzungsangehörige an Bord. Der Vermittlung dieser historischen und sozialen Rahmenbedingungen wird neben der technischen Erläuterung des Exponats in der Präsentation als Museumsschiff breiter Raum eingeräumt werden. Hierdurch soll der von der imposanten Kriegsschiffsilhouette unweigerlich ausgehenden unkritischen Technikbegeisterung entgegen gewirkt werden. Die Ausstellung des ehemaligen Zerstörers MÖLDERS verschafft dem Deutschen Marinemuseum zudem die dringend benötigte Möglichkeit zur notwendigen räumlichen und inhaltlichen Erweiterung der Dauerausstellung um die Darstellung deutscher Marinegeschichte der Nachkriegszeit.

Das Exponat ergänzt so nicht nur die Sammlung des Museums sondern schafft seinerseits Ausstellungsfläche für insgesamt sechs thematisch aufeinander bezogene Ausstellungsabschnitte. Über die Wahl des Präsentationsortes an Bord bleibt der inhaltliche Zusammenhang zum Exponat gewahrt. Das Nebeneinander herkömmlicher und neuer Ausstellungsmedien zur Vermittlung der Inhalte soll verschiedenen Wahrnehmungsgewohnheiten Rechnung tragen und den Zugang zu den Inhalten erleichtern.

Nach einer knappen historischen Einordnung der Lenkwaffenzerstörer der Klasse 103 wird der Vortrag im Rahmen eines virtuellen Rundganges die Konzeption der Ausstellung vorstellen und die wesentlichen Wegmarken der Projektrealisierung skizzieren.