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Olaf Klenke

Rüstungskonkurrenz und Kriegstechnik im Kalten Krieg und das Scheitern des sowjetischen Blocks

"Jeder Megachip eine Interkontinentalrakete, koste es, was es wolle."

Auf diese einfache Formel brachte der Generaldirektor des Kombinats Carl-Zeiss Jena Wolfgang Biermann den Zusammenhang von militärischer und ökonomischer Systemkonkurrenz zwischen Ost- und Westblock in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhundert.

Die Rüstungskonkurrenz spielte im Ost-West-Konflikt eine zentrale Rolle und übte einen entscheidenden Einfluss auf das Scheitern des sowjetischen Blocks aus. Als entscheidend erwiesen sich die ökonomischen Fähigkeiten der einzelnen Volkwirtschaften den militärischen Anforderungen der High-Tech-Kriegswaffen gerecht zu werden. Die (erfolgreiche) Strategie des "Totrüstens", die der Westen unter der Führung der USA praktizierte, veranschaulicht kaum Technik so deutlich wie die Mikroelektronik.

Warum gelang es dem Ostblock unter sowjetischer Führung auf dieser Ebene des Systemwettbewerbs nicht mit zu halten? Welche Rolle spielte der dual-use-Charakter der Technik Mikroelektronik in Ost wie West? In welchen Zusammenhang standen militärischer und ökonomischer Wettbewerb der Systeme? Welche Auswirkungen besaß das von den USA verhängte Technologieembargo, in einer Zeit, die sich zunehmend durch transnationale Wirtschaftsverflechtungen auszeichnete?

Am Beispiel der Technik Mikroelektronik wird diesen Fragen nachgegangen und am Ende versucht, die Erfahrungen des Kalten Krieges in die heutige sicherheitspolitische Entwicklung einzuordnen.