Mechanische Aufstiegshilfen und Skisport in den Schweizer Alpen 1900-1945
Wolfgang König
In der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg waren Eislaufen und Schlittenfahren die beliebtesten Wintersportarten. Das Skifahren stand wegen seiner hohen physischen und motorischen Anforderungen dahinter zurück. Dabei benutzten die Schlittenfahrer sowie die Minderheit der Skifahrer bereits Bergbahnen; einige wurden eigens für sie gebaut.
In der Zwischenkriegszeit erfuhr der Skisport einen enormen Aufschwung und entwickelte sich zum Wintersport Nummer Eins. Dabei wirkten mehrere technische, soziale und politische Einflüsse zusammen. In den Schweizer Alpen erhöhte sich unter den Touristen der Anteil der - berg- und skierfahreneren - Eidgenossen. Bessere Verkehrsverbindungen kurbelten den Wochenendtourismus an. Ausrüstungstechnische Innovationen erleichterten den Abfahrtslauf. Bahnen und Aufstiegshilfen beseitigten die körperliche Anstrengung des Aufstiegs. Eine Reihe von Aufstiegshilfen wurde im Kontext des alpinen Skilaufs entwickelt. Dazu gehörten Schlepplifte, Sessellifte, Schlittenseilbahnen, Luftseilbahnen und eine neue Bauweise von Standseilbahnen.
Das Referat thematisiert die komplexen Wechselbeziehungen verschiedener Faktoren im soziotechnischen Wandel, die sich nicht in Form einfacher Ursache-Wirkungs-Ketten ausdrücken lassen.