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Spielend denken - denkend spielen. Zur Geschichte und Theorie mathematischer Spiele

Rüdiger Thiele

Spielen ist eine umfassende menschliche Tätigkeit. Der Vortrag grenzt einen mathematisch orientierten Spielbegriff ab, indem er aus verschiedenen Perspektiven (von der Psychologie, der Philosophie, der Kulturgeschichte, der Kunst, der Pädagogik und natürlich der Mathematik) auf das Spiel blickt und dabei mathematische Aspekte des Spielens wie Taktik oder Strategie u.a. hervorhebt.

Obwohl Denkspiele im Zentrum der Betrachtungen stehen, zeigt die interdisziplinäre Sicht unter anderem zwei wichtige Gesichtspunkte auf: Zum einen ist in der Mathematik wie in anderen Lebensbereichen Spielen ein Tun, das der Entwicklung von Fähigkeiten dient und dabei das Problemlösen fördert. Die erworbene "mathematische Virtuosität" kommt schließlich der Entwicklung der Mathematik (und auch der anderer Zweige) selbst wieder zu. Das lässt sich von der ägyptischen bis zur gegenwärtigen Mathematik aufweisen. Zum anderen zeigt mathematisches Denken, wie es in den Problemen der sogenannten Unterhaltungsmathematik auftritt, enge Beziehungen zu vielen anderen Bereichen des Lebens.

Soweit es die Zeit erlaubt, werden einige mathematische Spiele wie Schach, Nim, Puzzles und logische Paradoxien nebst ihrer mathematischen Behandlung (Gewinnstrategie) skizziert.