Arbeitskreis Technik und Umwelt Christian Zumbrägel Die Wassermühle mit Wasserrad ist heute noch vom Mythos einer vorindustriellen Form der Energiegewinnung umsponnen. Tatsächlich jedoch blieben diese „alten“ Antriebstechniken an vielen Bächen mindestens bis in die Zwischenkriegszeit der wichtigste Kraftspender.
Diese „old technologies“ (David Edgerton) der Wasserkrafttechnik wurden mit der Verwissenschaftlichung im Turbinenbau und der Elektrifizierung nicht obsolet. An vielen Wasserläufen in den südwestfälischen Mittelgebirgen lagen Einsatzbedingungen vor, die den Betreibern kleiner Hammerwerke oder Drahtrollen noch lange aus praktischen Gründen die Beibehaltung ihrer „alten“ Wasserräder nahelegten. Diese mit dem Conrad-Matschoß-Preis des VDI ausgezeichnete Wissens-, Technik- und Umweltgeschichte der Kleinwasserkraft fragt nicht wie oft üblich nach dem Neuigkeitsgrad des technischen Wandels, sondern nach der Beständigkeit des Alten und Traditionellen. Auf diese Weise wird ein Ausschnitt unserer technischen Kultur in der Moderne sichtbar, der in den innovationszentrierten Erzählungen zur Geschichte der Wasserkraft im 19. und 20. Jahrhundert weithin in Vergessenheit geraten ist. Nähere Informationen zum Buch: https://www.schoeningh.de/katalog/titel/978-3-506-78746-0.html oder https://www.vdi-nachrichten.com/Karriere/Dissertation-aktuellem-Thema This book delivers a re-reading of hydropower history in the 19th and early 20th centuries. It challenges the grand narrative focusing on spread of turbines and large hydroelectric dams by investigating the daily operations of small manufacturers and millwrights on a local level. It traces the persistence of decentralized grinding shops or hammer mills that stuck to waterwheels and continued to deliver mechanical rather than electric power well into the interwar period. This fusion of science, environmental and technological history introduces a more user-focused perspective inside technology studies and reveals how attention to the practical aspects of appropriating technology can illuminate the history of hydropower in the 19th and 20th century. Dr. des. Christian Zumbrägel
Akademischer Mitarbeiter Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Institut für Technikzukünfte (ITZ)
Douglasstrasse 24, 3. Obergeschoss D-76133 Karlsruhe Telefon: +49 721/608-47709 E-Mail: Dr. des. Christian Zumbrägel
Research Assistant
Karlsruhe Institute of Technology (KIT)
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Nicole Hesse/ Windenergienutzung Matthias Heymann/ Klimasimulation Christian Kehrt/ Polarregionen Elena Kunadt/ "Umweltchemikalie" Atrazin Andie Rothenhäusler/ Debatten um Technikfeindlichkeit Heike Weber/ Recycling, Hausmüll Christian Zumbrägel/ Kleinwasserkraft |
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