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Meine Forschung erstreckt sich von der Technik- und Konsumgeschichte des 20. Jahrhunderts über die Alltagsgeschichte hin zu umwelthistorischen Fragestellungen.

Innerhalb des Projektes Designing the User stand der Konsum von Alltagstechniken im Vordergrund. Das dabei zusammen mit Gwen Bingle erarbeitete Konzept der user de-signs fasste die Wechselwirkungen zwischen Konsumenten, Produzenten und produzierter Technik über die Perspektive auf "Nutzerbilder": Produkt- und Aneignungsgeschichte einer Technik werden als eine wechselseitige Formung von Nutzervorstellungen beschrieben, wie sie bei den Produzenten vorherrschten und wie sie auf Seiten der Konsumenten in ihrem alltäglichen und oft eigensinnigen Handeln verwirklicht wurden. Die technischen Artefakte lassen sich dann als gegenständliche Vermittler zwischen solchen Nutzerbildern und Nutzungen fassen. Ihre Gestalt, ihre Ausführung und die in ihnen niedergelassenen Funktionen und Bedeutungen geben daher Aufschluss sowohl über die Seite der Produktion als auch jene der Konsumtion. Die hinter dem Konzept stehende Annahme ist, dass die Entwicklung von Konsumtechniken des 20. Jahrhunderts weniger von technikimmanenten Faktoren bestimmt ist, denn von solchen Nutzerbildern und den letztlich kaum vorhersehbaren Nutzerkulturen. Dem absichtsvollen „Design“ der Technik durch die Gruppe der Designer kommt dabei eine zunehmende Wichtigkeit zu. Als Fallbeispiel habe ich „Portables“, also tragbare Geräte wie Kofferradio und Handy, untersucht. Dabei galt das Augenmerk weniger Design-Ikonen wie BRAUNs Radio-Phono-Portable TP 1 oder Apples Ipod, sondern dem von Billiggeräten getragenen Massenkonsum.

Weitere Forschungsschwerpunkte sind die Technisierung von Freizeit und Unterhaltung seit Ende des 19. Jahrhunderts, die Popularisierung von Technik in der populären Sachbuchliteratur sowie die Technikvermittlung über das Medium Bild. Meine Habilitation schließlich untersucht die „Reste“ des Konsums: Sie behandelt die Geschichte des Mülls und betrachtet Fragen des Wegwerfens, Entsorgens und Wiederverwendens alltäglicher Dinge und Stoffe.

My research spans the history of technology, consumption history, history of everyday life and environmental history.

The project Designing the User focussed on the consumption of everyday technologies. Together with Gwen Bingle, I developed the so-called user de-sign framework which grasps the mutual shaping of consumers, producers and produced technology via the perspective on user images, or: user de-signs. The term designates both the user configurations that are rooted in the producers’ sphere and prospective user images, as well as “user designs” that are contributed by the users themselves through consumption and often subversive practices. Artefacts then can be understood as material “mediators” between prospective user images and actual usages. Their design, their shape as well as the functions and meanings materialized in them thus offer insights both on production as well as consumption issues. The basic assumption of this framework is that 20th century consumer technologies are less determined by their technical properties, but by user images, user representations and the ultimately unpredictable user culture. Accordingly, the deliberate design of technology by the group of designers has gained a growing importance in the history of technology. As case study, I analysed portable electronics such as the portable radio and the cell phone. Among them, I focussed less on such design icons as BRAUNs radio-phono-portable TP 1 or Apples Ipod, but on cheap offers that were at the basis of mass consumption.

In the past, my further research has centred on the role of technology in leisure and entertainment and on the popularisation of technology in popular non-fiction literature and through visual media. My present research project focuses upon the „leftovers“ of consumption: I am writing on the history of waste and particularly will highlight technologies and practices of “throwing away”, of disposing and re-using everyday things and stuff.

 

Geschichte der Dinge

Ziele

GTG

Mitglieder

Forschungsprojekte

Martina Heßler

Stefan Krebs

Nina Lorkowski

Nina Möllers

Monika Röther

Anika Schleinzer

Markus Speidel

Heike Weber

Publikationen

Workshops

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